Der Messaging-Markt ist heiß umkämpft, künstliche Intelligenz spielt dabei eine immer größere Rolle. So genannte Chatbots, also textbasierte Dialogsysteme stecken zwar noch in den Kinderschuhen, sind aber längst keine Zukunftsmusik mehr.
Erfolgreich auf dem Markt der Kurzmitteilungsdienste sind zurzeit der Facebook Messenger und die ebenfalls zum Unternehmen gehörende Anwendung WhatsApp, mit jeweils mehr als eine Milliarde Nutzern. Apple mischt mit der SMS-Alternative iMessage mit, allerdings ist die App nur auf Geräten des Konzerns verfügbar. Jetzt will auch Google ein Stück vom Kuchen und startet die eigene App „Allo“.
„Allo“ ist Teil eines größeren Projekts
Aber Googles SMS-Alternative kann nicht nur Textnachrichten verschicken, mithilfe von künstlicher Intelligenz soll „Allo“ dem Privatnutzer auch als virtueller Assistent dienen. Auf Basis der Text- und Bilderkennung schlägt die Messaging-App selbständig Antworten auf Nachrichten vor und beantwortet auch Wissensfragen. Wird innerhalb des Chats beispielsweise über das Mittagessen gesprochen, schlägt „Allo“ automatisch Restaurants in der Nähe vor. Eine ähnliche Applikation von Google ist die Video-App „Hangout“, die sich allerdings hauptsächlich an geschäftliche Nutzer richtet. Eine zentrale Messaging-App für das Google-Betriebssystem Android gab es bislang nicht. In der vergangenen Woche wurde „Allo“ zunächst in den USA veröffentlicht und einige Tage später auch in Europa. Der Assistent kommuniziert aktuell nur auf Englisch, weitere Sprachen sollen demnächst aber folgen.
Die App ist Teil eines größeren Projekts: Künstliche Intelligenz wird auch im geplanten vernetzten Lautsprecher „Google Home“ stecken, mit dem man sich unterhalten kann. Google will damit in den Mittelpunkt im vernetzten Zuhause rücken, ähnlich wie Amazon, mit seinem smarten Lautsprecher „Echo“. Das diese Technologie in der Branche genutzt wird ist nichts Neues. Eine der ersten Apps die künstliche Intelligenz nutzte war „Poncho“. Ein sogenannter Wetter-Bot, der auch als freundlicher Assistent fungiert. Beispielsweise kann „Poncho“ gefragt werden, ob heute eine Sonnenbrille nötig ist oder doch eher ein Regenschirm. Die Alert-Funktion also einem Service für Meldungsdienste hält den User immer auf dem Laufenden. Zu Beginn lernt „Poncho“, was gesagt werden soll und kann um dann wie ein Freund mit dem Nutzer zu sprechen.
Die Gefahren der Forschung
Hinter all diesen Technologen steht die Idee, uns den Alltag zu erleichtern. Künstliche Intelligenz, also der Versuch menschliche Wahrnehmung und menschliches Handeln durch Maschinen nachzubilden, begann als Wissenschaft der Computer-Programmierung. Mittlerweile entwickelt sich das Forschungsgebiet mehr und mehr zur Erforschung des menschlichen Denkens.
Der renommierte Astrophysiker Stephen Hawking warnte bereits 2014 vor künstlicher Intelligenz. Er sieht darin sogar eine Bedrohung für die Menschheit. Der britische Physiker und Astrophysiker glaubt, dass die primitiven Formen von künstlicher Intelligenz, die wir bisher kennen, sehr nützlich sind. Er fürchte jedoch die Konsequenzen einer Entwicklung, die dem Menschen gleichkommt oder diesen sogar überrunde. „Da der Mensch durch langsame biologische Evolution beschränkt ist, könnte er nicht konkurrieren und würde verdrängt werden“, sagt Hawking in der Financial Times.
Der Whistleblower Edward Snowden sieht eine ganz andere Gefahr: “Nutzen Sie “Allo” nicht”, schreibt der Ex-Geheimdienstler bei Twitter. Wegen der Verschlüsselungs-Einstellungen könnten alle gesendeten Nachrichten der Polizei zur Verfügung gestellt werden, wenn sie danach verlange.
Wie denken Sie über künstliche Intelligenz? Purer Nutzen oder doch eine Gefahr für die Menschheit?
Quellen:
www.planet-wissen.de/technik/computer_und_roboter/kuenstliche_intelligenz/
http://www.zeit.de/digital/internet/2016-04/facebook-messenger-chatbots-zukunft/seite-2
www.n-tv.de/politik/Snowden-warnt-vor-Google-Messaging-App-article18697146.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Chatbot
Der Beitrag Konkurrenz für WhatsApp & Co – Google startet intelligente Messaging-App „Allo“ erschien zuerst auf MATERNA newmedia BLOG.